56. Kreisschützentag

Schon etwas enttäuscht klang Kreisschriftführer Rainer Böhm zu Beginn des 56. Kreisschützentages im Vereinsheim des SSV Oberflockenbach, nachdem er die Anzahl der Stimmberechtigten addiert hatte und das Ergebnis den Teilnehmern der Hauptversammlung verkündete. Leider hatten drei von dreizehn Kreisvereinen überhaupt keine Delegierten entsandt. So kam mit insgesamt 30 Stimmen nur rund die Hälfte der maximal möglichen Stimmenzahl im Schützenkreis zusammen. Schade, ging es doch an diesem Abend auch um die Wahlen zu wichtigen Funktionen im Schießsportbetrieb, zumal einige im Jahr 2018 vakant gewordene Positionen nur durch Mehrfachbelastungen aufgefangen werden konnten und diesem Provisorium durch Neubesetzungen nun ein Ende bereitet werden sollte. Doch zunächst standen natürlich die Vertreter der Vorstandschaft den Delegierten Rede und Antwort.

Eröffnet wurden die Rechenschaftssberichte wie immer von Kreisschützenmeisterin Astrid Fath. Neben der obligatorischen Gremienarbeit im Badischen Sportschützenverband und bei den regelmäßigen Kreisschützenmeistertreffen berichtete Fath auch über Neuerungen beim Dachverband.  Unter anderem wurden in den dortigen Sitzungen eine neue Reisekostenverordnung und eine modifizierte Ehrungsordnung erarbeitet. Zudem hat der geschäftsführende Vorstand des Landesverbandes eine Satzungsänderung beantragt, wonach die Bezeichnung Landesschützenmeister künftig in Präsident umbenannt werden soll. Die Abstimmung hierüber soll im Mai 2019 anlässlich des Landesschützentages erfolgen.  „Ein ruhiges Geschäftsjahr“ war ihr Fazit zur Kreisarbeit. Dies vor allem auch dank der Unterstützung  durch zahlreiche Helfer im Vorder – und Hintergrund, welche durch ihren Einsatz sowohl den sportlichen als auch den gesellschaftlichen Betrieb des Sportschützenkreises am Laufen hielten. Ihr besonderer Dank ging auch nochmals an die Adresse des SSV Weinheim, der vergangenen  Herbst als Organisator des sehr gut besuchten Kreisfestes für unterhaltsame Stunden sorgte.

Der sportliche Rückblick auf die vergangene Saison wurde durch Kreissportleiter Helge Rönnau eingeleitet. Er konnte mit einigen bemerkenswerten Zahlen zur gerade beendeten Kreismeisterschaft beeindrucken. Während bei den Bogendisziplinen in der Halle im Vorjahresvergleich ein leichter Rückgang zu verzeichnen war, haben die Kugeldisziplinen in einigen Bereichen ordentlich zugelegt. Bei den Pistolen – und Revolverschützen in den 25 m – Wettbewerben hatten sich die Starterzahlen zum Teil verdoppelt und auch die Auflagedisziplinen der Senioren mit dem Kleinkalibergewehr fanden wachsenden Zuspruch. Die etwas geringere Beteiligung bei den Mixed – Wettbewerben an einem Samstag war offensichtlich terminbedingt und soll im kommenden Jahr durch den Wechsel auf Sonntag für die Berufstätigen im Teilnehmerfeld wieder attraktiver werden. Wie die Steigerungen bei den Startzahlen in den B – Listen – Wertungen aus 2018 zeigten, wurden auch diese zunehmend beliebter. Die Ausschreibung des kompletten Programms für 2019  gemäß dem Regelwerk des BSV wird demnächst durch die Sportleitung erfolgen, so dass sich vom 01. Mai bis 30. September alle interessierten Kreisschützen daran beteiligen können.

Einen eindeutigen Trend in Richtung Pistolendisziplinen bei den Liga – und Rundenwettkämpfen konnte auch Kreisrundenkampfleiter Heinz Keller feststellen. Sowohl mit der Luft – als auch mit der Kleinkaliberpistole stellten die Kreisvereine mehr Mannschaften als in den klassischen Gewehrdisziplinen. Dafür waren allerdings die Gewehrschützen mit dem Luft – und Kleinkalibergewehr dank ihres hohen Leistungsniveaus stärker bei den höheren Begegnungen auf Landesebene vertreten als ihre Sportkameraden aus dem Pistolenbereich.  Von den 18 gemeldeten Gewehrmannschaften behaupteten sich immerhin sechs Teams in der Landesliga Nord bzw. der Verbands – und Landesklasse, während  es bei den Pistolenschützen drei von insgesamt 26 Mannschaften waren.

Einen Rückblick auf die Jugendarbeit gab es vom stellvertretenden Kreisjugendleiter Armin Schmich. Für die sieben Wettkämpfe des AEV – und Ranglistenturniers waren 19 Jugendliche gemeldet. Die Siegerehrung für den Nachwuchs fand im Rahmen des Kreisfestes 2018 statt. Bei den Landesmeisterschaften erkämpfte sich die Kreisjugend mit 12 Startern und sehr guten Ergebnissen beachtliche Platzierungen, dabei  mehrfach bis unter die ersten Drei. Seine ganz eigene Erfolgsgeschichte schrieb Jannik Zöller vom SV Hirschburg. Er gehörte neben Mona Fuchs, Stella Gushakowski, Marion Koop und Norbert Jacob zu den fünf Jugendschützen des Kreises, welche sich für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren konnten. Dort erreichte er bei starker Konkurrenz sogar eine Bronzemedaille.

Zum Schulungsprogramm berichtete Thomas Leidner. Auch in diesem Jahr sollen zwei Sachkundelehrgänge und eine Weiterbildung für Liga – Wettkampfleiter stattfinden. Unterstützung erhält das Schulungsteam für die nächsten Veranstaltungen von dem Weinheimer Holger Kohnen, der seine dafür erforderliche Ausbildung beim BSV Ende letzten Jahres erfolgreich absolviert hat.

Nach einem Blick in die Finanzlage des Kreises durch Schatzmeister Johannes Kühn konnte schließlich durch den ersten Kassenprüfer Holger Schleser der Antrag zur Entlastung der Vorstandschaft gestellt werden. Das Ergebnis war einstimmig und ohne Gegenvorstellungen, ebenso wie die dann folgenden satzungsgemäßen Neuwahlen. Alle bisherigen Amtsinhaber wurden von der Versammlung bestätigt. Darüber hinaus werden im Gesamtvorstand künftig zwei neue Gesichter vertreten sein. Martin Semprich vom SSV Weinheim wird als stellvertretender Kreissportleiter ab sofort Helge Rönnau zur Seite stehen, der während des vergangenen Jahres mit gleich drei Funktionen als Sportleiter, Pistolenreferent und Webmaster für die Kreisseite sicher nicht zu beneiden war. Dass er trotz dieser zusätzlichen Belastungen auch als sportlicher Leistungsträger im Kreis ganz oben steht, zeugt von außergewöhnlichem Talent und Engagement für das Schützenwesen. Semprich, der wie Rönnau aus Norddeutschland stammt, freute sich jedenfalls sehr, dass er in seiner neuen Wahlheimat die Arbeit im Schützenkreis unterstützen kann. Als frisch gewählter Pistolenreferent wird sich in Zukunft Thomas Schmitt vom SSV Hemsbach um die Belange der Pistolen – und Revolverschützen kümmern. Zu Erweiterung des sportlichen Wettkampfangebotes im Kreis wird seine erste Aufgabe die Planung und der Aufbau von Rundenkämpfen im Großkaliberbereich sein. Die Komplettierung des Vorstandsteams mit einer breiteren  Aufgabenverteilung war natürlich auch eine Herzensangelegenheit von Kreisschützenmeisterin Fath, die nun auf eine solide Basis für die kommende Saison vertrauen kann.

Geschäftsführender Vorstand SSK/ Weinheim

Spe.

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