54. Kreisschützentag in Hemsbach

Wie es die Satzung vorsieht, trafen sich kurz nach Beendigung der Kreismeisterschaften am letzten Freitag im April der Kreisvorstand sowie die Vertreter der 13 Kreisvereine zur jährlichen Delegiertenversammlung.

Zum 54. Kreistag in der nun über 50 – jährigen Geschichte des Sportschützenkreises 7 (Weinheim) hatten die  Vereine  27 stimmberechtigte Mitglieder entsandt. Zusammen mit Vorstand und Ehrenmitgliedern kamen damit insgesamt 33 Stimmen zusammen, einerseits um Bilanz zu ziehen, vor allem aber, um über die zukünftige Ausrichtung des Kreises zu entscheiden. Wichtigste Punkte der Tagesordnung waren die Rechenschaftsberichte der Vorstandschaftschaft und die satzungsgemäßen Neuwahlen.

Eröffnet wurden die Sitzung durch Kreisschützenmeisterin Astrid Fath. Nach Begrüßung, insbesondere  der Kreisehrenmitglieder Walter Meier und Peter Heid,  ging es zügig an die Tagesordnung. Faths Rückblick auf ein überwiegend ruhiges Jahr fiel kurz und prägnant aus. Neben der üblichen Arbeit auf Kreisebene hatte sie bei den Gesamtvorstandssitzungen des Badischen Sportschützenverbandes ihren Kreis wie immer auch „nach oben“ vertreten. Dabei steht ihre Arbeit für bewährte Kontinuität. Während es an der Spitze bei einigen Kreisen personelle Wechsel gab, ist Fath inzwischen die dienstälteste Kreisschützenmeisterin im Verband.  Ihr besonderer Dank ging noch einmal an den SSV Weinheim für Organisation und Ausrichtung des Kreisfestes 2016.

Mehr als zufriedenstellend fiel das sportliche Fazit von Kreissportleiter Michael Manns aus. Er konnte neben dem positiven Rückblick auf die Kreismeisterschaften von zahlreichen Erfolgen auf Landesebene und auch bei den Deutschen Meisterschaften berichten. Für Spitzenleistungen im internationalen Schießsport stand auch in der vergangenen Saison der Hemsbacher Vorderladerschütze Martin Kloke. Er war wieder im deutschen Aufgebot zur Weltmeisterschaft nach Ungarn gereist und gehörte  mit der Nationalmannschaft zu einem der erfolgreichsten Teams der Welt. Sogar einen Weltrekord mit einer originalen Luntenschlosspistole hatte er bei seiner Rückkehr im Gepäck. Weniger positiv zeichnete Manns  den Ausblick auf die Organisation und Ausrichtung künftiger Kreiswettbewerbe. Er beklagte zunehmende Probleme bei der Bereitstellung der notwendigen Aufsichten oder bei der Auswertung. Seine eher wenigen – und vor allem oft die selben – Helfer waren bei den Kreismeisterschaften 2016 für die über 700 Starter an 10 Wettkampftagen im Einsatz und hatten 1200 Stunden ehramtliche Arbeit geleistet. Um das umfangreiche sportliche Angebot auch als Basis zur Qualifikation für weiterführende Meisterschaften halten zu können, wünschte er sich in dieser Sache deutlich mehr Unterstützung. Klare Worte in Richtung der Vereine fand auch Astrid Fath mit Hinweis auf die geltenden Regelungen der Sportordnung zu diesem Punkt.  Demnach kann nämlich die Teilnahme an den Wettbewerben von der Stellung eines entstprechenden Helferanteils abhängig gemacht werden, falls es bei der Unterstützungsbereitschaft weiterhin Engpässe geben sollte.

Ganz ohne kritische Untertöne hingegen konnte Armin Schmich als Vertreter der Jugendleitung die Bilanz beim Nachwuchssport präsentieren. Das war auch überhaupt nicht notwendig, denn die Erfolgsliste der Kreisjugend war lang und dies nicht zuletzt dank tatkräftiger Unterstützung seitens der Vereine, welche  ihre Standanlagen für Training und Wettkampf zur Verfügung gestellt hatten. Bis zu den deutschen Meisterschaften konnten sich einige seiner Schützlinge über  beachtliche  Ergebnisse bei den Landeswettbewerben qualifizieren. „Spaß und Freude am Wettkampf sind das Wichtigste“, so das Fazit von Schmich als Schlüssel zur erfolgreichen Jugendarbeit.

Bevor es allerdings auf den Schießstand geht, stehen Sicherheit und Sachkunde an erster Stelle und dazu hatte Kreisschulungsleiter Thomas Leidner einige Anmerkungen. Unter seiner Regie  waren vergangenes Jahr sowohl die Sachkundelehrgänge als auch die Wettkampfleiterausbildungen durchgeführt worden. Auch für das Jahr 2017 sind von ihm als zentraler Ansprechpartner des Kreises bei Sachkundefragen weitere Veranstaltungen in Planung, die zum Teil schon ausgebucht sind. Aufgrund der hohen Nachfrage wird es bei den Teilnehmerzahlen für die Lehrgänge künftig eine Obergrenze geben müssen.

Um Zahlen, konkret um die Finanzen, ging es auch beim letzten Punkt der Rechenschaftsberichte. Johannes Kühn konnte zum Abschluss seines ersten Jahres als Kreisschatzmeister einen ausgeglichenen Kassenstand vorweisen. Wegen der komplexen Rechnungsabläufe und der einen oder anderen offenen Rechnung  eine nicht ganz einfache Aufgabe, wie er selbst betonte. Nach dem Antrag der Kassenprüfer wurde die Vorstandschaft entlastet, so dass der Weg für die erforderlichen Neuwahlen frei war.

Ein lange unbesetztes, aber im Sinne des Vereinsrechts durchaus wichtiges Amt, war bis zu diesem Abend die Funktion des Kreisschriftführers. Der Hemsbacher Rainer Böhm signalisierte in der Sitzung seine Bereitschaft für diesen Posten und wurde von den Delegierten einstimmig gewählt. Damit ist der geschäftsführende Vorstand des Kreises  wieder komplett aufgestellt.  Ansonsten gab es bei den zur Wahl stehenden Besetzungen keine neuen Gesichter. Die Versammlung bestätigte die bisherigen Amtsinhaber mit Ausnahme der Kassenprüfer. Dort mussten aus formalen Gründen die Positionen mit Holger Schleser und Dieter Langlotz neu besetzt werden.

Eine kleine, aber um so erfreulichere Überraschung gab es dann zum Schluss in Form einer Sonderehrung. Erich Stern überreichte als stellvertretender Kreisschützenmeister die goldene Kreisehrennadel an Armin Schmich, der sich seit 2004 ehrenamtlich  als Mitglied der erweiterten Vorstandschaft engangiert und vor allem als Fahnenträger den Kreis bei zahlreichen gesellschaftlichen Anlässen auch nach außen sichtbar repräsentiert hat.

Eigentlich wäre somit alles im grünen Bereich gewesen, wenn die Versammlung nicht mit der ungeklärten Frage des diesjährigen Kreisfestes einschließlich Königsfeier hätte schließen müssen. Trotz mehrfacher Ansprache dieses Themas durch Astrid Fath auch schon zuvor in anderen Gremien der Kreises,  hat sich bisher leider kein Verein als Ausrichter bereit erklärt.  Zumindest wurde die Diskussion über mögliche Alternativen angestoßen und es bleibt zu hoffen, dass sich auch für das Jahr 2017 ganz im Sinne alter Schützentradition ein angemessener Rahmen zur Proklamation eines Königspaares finden wird.

Spe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

54. Kreisschützentag in Hemsbach